Endlich mal ein wenig Ruhe?
Nachdem wir am gestrigen Tage noch rechtzeitig unser Lager aufschlagen konnten bevor der Regen anfing, fingen wir an uns hier für ein paar Tage einzurichten. Schließlich hatten wir seit einem dreiviertel Jahr keine paar Tage am Stück Zeit für ein wenig Ruhe um uns zu erholen. Dies wollten wir hier endlich in der Natur nachholen.
Wir wuschen unsere Wäsche, tranken mit dem extra gekauften feinen, antibakteriellen Filter das Wasser aus dem Fluss und freuten uns ein wenig Ruhe zu haben. Bis Rebekka dann Durchfall bekommen hat.
Zuerst haben wir uns nicht allzu viel dabei gedacht. “Ist bestimmt nur der ganze Stress der letzten Zeit, der jetzt abfällt und raus möchte.”. Als es ihr dann aber nicht besser ging und sie dann auch anfing sich zu übergeben, waren wir mehr und mehr besorgt und uns dämmerte langsam, dass es wohl vom Wasser kommen könnte. Wir hatten extra für solche Fälle Medizin mitgenommen, welche aber nur bedingt halft.
Mir wurde klar, dass sie zur Genesung sauberes Wasser benötigte. Also bin ich zur Stadt zurückgelaufen um Mineralwasser zu kaufen. Langsam fing ich auch schon an ein ungutes Gefühl im Magen zu bekommen.
Was will die Polizei von mir?
Kaum in der Stadt angekommen, wurde ich sogleich von einem Polizisten angesprochen. Einer meiner größten Ängste. “Was wollte er von mir?”. Schließlich ist das Wildcampen in Slowenien strengstens verboten! Er fragte mich: Sprichst du Englisch? Ja. Wo komme ich her? Berlin. Was ich hier mache usw. Er nahm meine Personalien auf und fragte seinen Kollegen über Funk ob ich auffällig geworden bin. Dann fragte er wo ich schlafe. Ich erstarrte. “Ich kann doch keinen Polizisten anlügen!”. Ich entschied mich dazu, ihm die Wahrheit zu erzählen und ihm das Schicksal unserer Reise anzuvertrauen. Nun lag es am Universum und Schicksal wie es weiterging. Immerhin steht auf Wildcampen mehrere hundert Euro Strafe und dies hätte unser Budget schon am Anfang der Reise ziehmlich geschrumpft.
Nach langem Überlegen sagte der Polizist nur: “Make no trouble in Slowenia.” Mach keinen Ärger in Slowenien! Ich war so erleichtert und bedannkte mich bei ihm. Ich wusste, dass ich eben riesen Glück hatte und dies ein gutes Zeichen für unsere weitere Reise war.
Jedoch lag Rebekka immernoch krank im Zelt und ich musste schleunigst zu ihr zurück. Ich hatte zusätzlich zum Mineralwasser noch ein paar Bananen als leichtverdauliches Essen gekauft. So machte ich mich wieder auf dem Rückweg, begleitet von den Gedanken: “Warum wurde ich angehalten?”. Ich hatte weder den großen Rucksack, noch den Pilgerwagen dabei. Seltsam.
Wieder angekommen erzählte ich Rebekka von meiner Begegnung und wir hatten beide den Wunsch von dieser Stelle wegzukommen, die wir nur noch die “Hölle” nannten. Nur ging es ihr immernoch nicht besser und sie war stark geschwächt.
Übersicht Slowenien Beiträge:
1. Teil Von Berlin nach Ptuj
2. Teil Endlich mal ein wenig Ruhe?
3. Teil Der Entschluss
4. Teil Eine Besserung in Sicht?
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